Sensationeller Start-Ziel-Sieg gegen Flensburg

Vor ausverkauften Rängen überrollte der TBV Lemgo eine müde wirkende SG Flensburg-Handewitt. Beim 27:22(14:7)-Erfolg glänzte der TBV, wie schon so oft in dieser Saison, mit einer kämpferischen Mannschaftsleistung vor einem stark haltenden Carsten Lichtlein im Tor. Linksaußen Patrick Zieker war mit 7/2 Toren bester TBV-Werfer.

Der TBV startete gegen im Angriff mit Patrick Zieker, Gunnar Dietrich, Martin Strobel, Rolf Hermann, Florian Kehrmann, Hendrik Pekeler und Carsten Lichtlein im Tor gegen den Nordclub. Hermann warf den TBV in der 3. Minute in Front. Nach einem Pfostentreffer von Glandorf erhöhte Dietrich auf 2:0 (5.). Erst nach sechs Minuten netzte Kaufmann zum ersten Treffer für die SG ein. Kehrmann war von der rechten Seite am Kreis eingelaufen, bekam den Pass von Strobel und traf zum 3:1 (9.).

Der TBV wirkte hellwach und ging in der Abwehr von Anfang an mit der nötigen Aggressivität zu Werke. Lichtlein hatte hinter der gut arbeitenden Deckung schon nach wenigen Spielminuten die ersten Paraden auf seinem Konto. Hermann erhöhte in der 10. Minute auf 4:1, ehe Eggert für die Gäste vom Siebenmeterpunkt verkürzte. Strobel zog von halblinks aus neun Metern zum 5:2 ab. Nach 13:19 gespielten Minuten nahm SG-Trainer Ljubomir Vranjes die Auszeit.

Auch im Anschluss war der TBV die spielbestimmende Mannschaft. Erst gab Strobel den weiten Pass zum nach vorne geeilten Zieker, der verwandelte zum 6:2, keine Minute später erhöhte der TBV-Spielmacher selbst auf 7:2 (15.). Weinhold gelang nach einer guten Viertelstunde erst der dritte Flensburger Treffer. Nach 19:07 Minuten legte auch Dirk Beuchler beim Stand von 9:4 die grüne Karte auf den Tisch.

Schneider wechselte für Dietrich in den linken Rückraum. Knudsen verkürzte für die Gäste. Die SG ging jetzt konzentrierter zu Werke. Weinhold brachte Flensburg mit zwei Treffern in Folge auf 10:7 (23.) heran. In der 25. Minute kam Dietrich für Strobel zurück aufs Feld. Schneider rutschte auf die Mittelposition. Niemeyer ersetzte Pekeler am Kreis. Die Unparteiischen Holger Fleisch und Jürgen Rieber schickten Hermann zum Unmut der 4.860 Zuschauer in der ausverkauften Lipperlandhalle für zwei Minuten vom Feld. In Unterzahl erkämpfte Zieker in der Abwehr den Ball. Schneider machte per Schlagwurf mit seinem zweiten Treffer in Folge das 12:7 (28.). Lichtlein parierte, Zieker erhöhte auf 13:7. Auch den folgenden Angriff konnte die SG gegen die kompakte Lemgoer Abwehr nicht erfolgreich abschließen, die Schiedsrichter entschieden auf Zeitspiel. Niemeyer erhöhte für den TBV vom Kreis zum 14:7-Halbzeitstand.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit kassierte Zieker eine Zeitstrafe. Kaufmann verkürzte für die Gäste auf 14:8. Mogensen bediente Heinl am Kreis, der zum 14:9 (33.) traf. Zieker verwandelte zurück auf dem Feld den Strafwurf nach einem Foul an Pekeler zum 15:9. Der Sechs-Tore-Vorsprung hatte auch drei Minuten später beim 17:11 durch Pekeler nach einem schönen Anspiel von Dietrich noch Bestand. Beim 17:12 in der 37. Minute gelang dem Ex-Lemgoer Holger Glandorf sein erster und einziger Treffer in der Partie. Der TBV leistete sich einen Fehlpass. Mogensen verkürzte für die Gäste auf 17:13. TBV-Trainer Dirk Beuchler reagierte nach 38:36 gespielten Minuten mit der Auszeit.

Kehrmann erhöhte für den TBV auf 18:13 (40.). Flensburg deckte fortan offensiver und nahm Strobel und Hermann im Lemgoer Rückraum kurz. Anders Eggert verwandelte per Siebenmeter zum 18:14. Den zweiten Strafwurf keine zwei Minuten später parierte Lichtlein gegen den zweitgefährlichsten Torschützen der Liga. Im Spiel vier gegen vier ohne die von Eggert und von Gruchalla manngedeckten Strobel und Hermann kam der TBV über Pekeler am Kreis zum Torerfolg, der netzte zum 20:14 (43.) ein.

In der 46. Minute erhöhte Schneider mit einem für Flensburgs Keeper Andersson unhaltbaren Schlagwurf auf 21:15 und musste wenige Sekunden später in der Abwehr für zwei Minuten vom Feld. Auf ihn folgte Hermann auf die Strafbank. Während der vierminütigen Unterzahl blieb der TBV torlos. Von Gruchalla, Eggert, Mogensen und Gustafsson brachten Flensburg auf 21:19 (53.) heran. Haenen wechselte für Kehrmann auf die Rechtsaußenposition. Schneider wuchtete den Ball zum 22:19 (54.) in die Maschen. Eggert verkürzte per Siebenmeter auf 22:20. Im Gegenzug netzte Zieker vom Punkt oben rechts zum 23:20 (55.) ein.

Vranjes holte sein Team in der 56. Minute bereits zum zweiten Mal in der zweiten Hälfte zur Auszeit zu sich. Zieker markierte das 24:20. Lichtlein parierte. Beuchler nahm nun seinerseits die Auszeit. Noch drei Minuten waren zu spielen, als es die Zuschauer in der Lipperlandhalle vor Begeisterung nicht mehr auf den Sitzen hielt. Der TBV Lemgo war längst auf die Siegerstraße eingebogen. Haenen sorgte für den 25. TBV-Treffer. Zieker und noch einmal Haenen setzten für den TBV den Schlusspunkt zum 27:22-Erfolg über die SG Flensburg-Handewitt.

Die Stimmen zum Spiel:

Ljubomir Vranjes (Trainer SG Flensburg-Handewitt): Glückwunsch an Lemgo zu den verdienten zwei Punkten. Die erste Halbzeit war für uns eine schwere Phase. Wir waren mit dem Köpfen überhaupt nicht in der Halle. Sieben Tore in einer Halbzeit, das sind viel zu wenig. Ich habe versucht, die Kräfte meiner Spieler zu sparen und viel zu wechseln. Aber die Taktik hat nicht funktioniert. Wir haben von Anfang ein paar gute Tormöglichkeiten vergeben oder Lichtlein hat die Bälle gehalten. Wenn du müde im Kopf und im Körper bist, ist es schwer ins Spiel zu finden. Wir haben in der zweiten Hälfte versucht, uns zurückzukämpfen, aber es fehlten eindeutig die Kräfte. Lemgo hat das gut gemacht. Herzlichen Glückwunsch. Wir sehen uns im nächsten Jahr.

Dirk Beuchler: Ich muss meiner Mannschaft heute wieder ein absolutes Kompliment machen. Wir haben den Grundstein für den Sieg in einer aggressiven, körperbetonen Abwehr gelegt. Natürlich haben wir auch auf die Müdigkeit der Flensburger gehofft. Wir sind super ins Spiel gekommen. Carsten Lichtlein hat ein überragendes Spiel gemacht, er hatte heute einfach einen Lauf. Die Abwehr davor hat natürlich auch super gearbeitet. Die erste Halbzeit mit 14:7 war fast perfekt. In der zweiten Hälfte waren wir darauf vorbereitet, dass Flensburg etwas versuchen würde. Wir haben aber kontinuierlich unsere Chancen genutzt. Ich bin erstaunt, was meine Mannschaft in den letzten Wochen leistet. Da kann man als Trainer nur super zufrieden sein. Vor ausverkauftem Haus so ein Spiel abzuliefern, ist einfach toll und ich hoffe natürlich auf eine ähnliche Kulisse gegen die Füchse Berlin.